Feldtag in Pehlham und Alteiselfing - vielversprechende Ergebnisse unter schwierigen Witterungsbedingungen
Mulchsaat bei Mais wichtiger Baustein zum Erosionsschutz

60 Landwirte und Interessierte überzeugen sich beim Feldtag 2023, wie das Mulchsaatverfahren im Mais auch bei extremen Witterungsverhältnissen funktionieren kann. Die Betriebe Linner und Fischer haben in Zusammenarbeit mit dem AELF Rosenheim winterharte Zwischenfruchtmischungen angebaut und diese im Frühjahr ohne den Einsatz des Pfluges eingearbeitet.

Weiter wurde in die Versuchsfläche von Josef Linner kurz vor Reihenschluss des Maises eine Untersaat aus Weidelgras, Klee, Wicken und Erbsen eingesät. Das Verfahren und die Technik wurden ebenfalls am Feldtag im Juli 2023 diskutiert.

Schwierige Startbedingungen für eine Mulchsaat bei Mais im Frühjahr 2023

Normalerweise wird der Mais im Landkreis Rosenheim Ende April bis Mitte Mai auf den Äckern bestellt. Aber nicht 2023. Durch die kühle und außergewöhnlich nasse Witterung im April und Mai verzögerte sich die Maisaussaat teilweise bis Ende Mai, insbesondere bei Mulchsaatflächen, da diese in der Regel weniger schnell abtrocknen und sich langsamer erwärmen als die Pflugvariante. Auf das nasse und kalte Frühjahr folgte eine sehr niederschlagsarme und windige Witterung im Juni, welche den Oberboden sehr schnell austrocknen ließ und den Feldaufgang im Mais stellenweise erheblich beeinträchtigte

Geduld und Sorgfalt bei der Einarbeitung der Zwischenfrüchte besonders wichtig
Trotz dieser widrigen Umstände für den Pfluglos-Maisanbau konnte in den Praxisversuchen am Betrieb Linner und Fischer gezeigt werden, dass sich auch dieser Mais – in Mulchsaat bestellt – sehr gut entwickelte. Entscheidend war in diesem Jahr vor allem ausreichend Geduld bei der sorgfältigen Einarbeitung der Zwischenfrüchte, sowie eine Aussaat unter trockenen Bodenbedingungen, um Bodenverdichtungen beim Befahren durch schwere Maschinen zu verhindern. Eine Aussaat unter zu feuchten Bedingungen wurde mit einer Bodenverkrustung, die der Maiskeimling teilweise nicht durchbrechen konnte, bestraft.
Regensimulator beweist: Pflugeinsatz führt zur Verschlämmung

Auf dem Betrieb Fischer wurde der Regensimulator, der Landesanstalt für Landwirtschaft, vorgeführt. Dieser zeigt praxisnah, wie sich Starkregenereignisse auf unterschiedlich bewirtschafteten Böden auswirken. Hierzu wurden aus den Praxisversuchen mehrere Bodenprofi-le mit unterschiedlichen Bodenbearbeitungsverfahren vor Mais ausgestochen und ein Starkregenereignis von 55 Litern je Quadratmeter simuliert (siehe Foto). Es zeigte sich, dass bei der Variante mit Pflugeinsatz im Frühjahr vor Mais innerhalb kürzester Zeit die Oberfläche verschlämmte, das Wasser oberflächig abfloss und im oberen Messbecher samt der anhaftenden Erde landete.

Mulchsaatverfahren schützen vor Bodenerossion

Bei den Mulchsaatverfahren mit den Bodenbearbeitungsvarianten Spatenfräse und Celli Fräse konnte das Wasser als Sickerwasser in den Boden infiltrieren und floss nicht oberflächig ab. Damit kann effektiv, insbesondere auf hängigen Flächen, der Nährstoffaustrag aus den landwirtschaftlichen Flächen und der Nährstoffeintrag in die Oberflächengewässer verhindert werden.
Entscheidend für einen gewässerschonenden Maisanbau ist, wie der Name Mulchsaatverfahren bereits verrät, dass eine gewisse Bodenbedeckung durch eine Mulchauflage mit organischem Rest der Zwischenfrüchte nach der Maisaussaat erhalten bleibt.