Biogasanlagen-Betreiber verunsichert
Laufzeiten verlängern: Experten zeigen Möglichkeiten auf

Zuhörer im Veranstaltungssaal

"Biogasanlagen mit kurzer EEG-Restlaufzeit" - zu diesem Thema luden die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Ingolstadt, Regen und Rosenheim im Frühjahr 2018 in Kooperation mit dem Fachverband Biogas e.V. Biogasanlagenbetreiber ein.

Das Thema traf den Nerv der Betreiber: Der Saal in Albaching war voll mit interessierten Bauern. Das Fazit eines Anlagenbetreibers: "Eine sehr gelungene Veranstaltung, die den vielen Besuchern einen neuen Blick auf ihre Biogasanlage eröffnete."
Stefan Haberstetter am RednerpultZoombild vorhanden

Stefan Haberstetter

Unsicherheit in der Region
Georg Friedl, Referatsleiter Mitgliederservice im Fachverband Biogas, moderierte die Veranstaltung. Landwirtschaftsdirektor Georg Baumgartner und Landtechnikberater Stefan Haberstetter (beide AELF Rosenheim) sprachen Grußworte.
Viele Biogasanlagen in der Region wurden um das Jahr 2000 in Betrieb genommen, die ersten fallen somit 2021 aus der gesicherten EEG-Vergütung. Dies sorgt für Unsicherheit in der Branche. Soll noch einmal in die Anlage investiert werden und diese für die Ausschreibung gerüstet werden oder gibt es noch andere Möglichkeiten zu reagieren?
Markus Helm hält MikrophonZoombild vorhanden

Dr. Markus Helm

Alternativen zur Nachrüstung
Die anderen Möglichkeiten thematisierten die Referenten Dr. Markus Helm und Dr. Helmut Loibl. Dr. Helm erläuterte die Voraussetzungen, um einer Biogasanlage im Rahmen des sogenannten "Neuanlagenstatus" und Verschiebung des Erstinbetriebnahmejahres eine Laufzeitverlängerung nach EEG zu ermöglichen. Dr. Loibl befasste sich damit, eine bestehende Anlage in eine neue "Güllekleinanlage" umzuwandeln. Bei der ersten Variante sind Investitionen im Zeitraum 2000 bis 2008 relevant, während zweite Variante auf Investitionen in naher Zukunft abzielt. In beiden Fällen zeigte sich, dass es einer konkreten einzelbetrieblichen Betrachtung bedarf und zum Teil noch rechtliche Unsicherheiten bestehen.
Beratung des AELF nutzen
Am Nachmittag berichteten Josef Schmidt vom AELF Ingolstadt und Christian Kern vom AELF Rosenheim über ihre Erfahrungen aus der Beratungspraxis. Ihr Tenor: Jede Anlage hat einen eigenen Hintergrund, dadurch muss die Beratung sehr individuell sein und viele Faktoren müssen einbezogen werden. Die Mitarbeiter der ÄELF wiesen ausdrücklich auf das Beratungsangebot hin und baten die Anwesenden, dieses zu nutzen.
Stefan Rauh spricht vor PublikumZoombild vorhanden

Dr. Stefan Rauh

Ablauf von Ausschreibungen
Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas e.V., stellte die Grundlagen des EEG 2017 und den konkreten Ablauf einer Ausschreibung vor. Auch die Resultate der ersten Ausschreibungsrunde waren Teil seines Vortrages. Dr. Rauh wies darauf hin, dass der Fachverband über die neue Service GmbH auch weiterhin Schulungen zu den Ausschreibungen anbieten wird. Den Abschluss bildete ein Ausblick auf die derzeitige politische Entwicklung.