NATURA 2000 – Vogelschutz- (SPA-) Gebiete
Geigelstein - das SPA-Gebiet 8239-401

Das Europäische Vogelschutz- (SPA-) Gebiet „Geigelstein“ umfasst eine Fläche von ca. 3.207 Hektar. Es liegt im westlichen Teil der Chiemgauer Alpen und umfasst den größten Teil des nördlich der Staatsgrenze zu Österreich gelegenen Gebirgsstocks zwischen Sachrang im Priental im Westen und Schleching im Tal der Tiroler Achen im Osten. Der westliche Teil (ca. 47 % der Gebietsfläche) liegt im Landkreis Rosenheim, der östliche Teil (ca. 53 % der Gebietsfläche) gehört zum Landkreis Traunstein.
Im SPA-Gebiet "Geigelstein" sind die zwei Naturschutzgebiete NSG „Geigelstein“ und NSG „Durchbruchstal der Tiroler Achen“ vollständig eingeschlossen.
Das SPA-Gebiet „Geigelstein“ ist flächengleich mit dem Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Gebiet 8239-372 „Geigelstein und Achentaldurchbruch“.

Aus ornithologischer Sicht stellt das Gebiet einen wertvollen Brut- und Nahrungslebensraum für alpine Vogelarten und Arten naturnaher Wälder dar. In den offenen und halboffenen Lebensräumen alpiner Rasen, Almen und den Übergangsbereichen zu Wald und Krummholzgebüsch finden sich wertvolle Lebensräume von Birkhuhn, Alpenbraunelle, Bergpieper und Zitronenzeisig. Die damit eng verzahnten Hochlagen- und Bergmischwälder sind wichtige Lebensräume für Spechte, Raufußhühner, Eulen und den Berglaubsänger. In den Felsbereichen brüten zumindest fallweise Steinadler und Alpenbraunelle. Der Steinadler findet in den offenen und halboffenen Hochlagen des Gebiets bedeutende Nahrungsgründe vor. An Abbrüchen brütete subrezent auch die Felsenschwalbe, die am Alpennordrand ihre nördlichste Verbreitung in Mitteleuropa erreicht. Wahrscheinlich brütet in der Schlucht der Tiroler Achen bzw. in deren Nebengewässern (auch) der Gänsesäger.

Untersucht wurden im Rahmen der Kartierungen die Vogelarten Hasel-, Birk- und Auerhuhn, Sperlings- und Raufußkauz sowie Grau-, Schwarz-, Weißrücken- und Dreizehenspecht, Steinadler, Wanderfalke und Felsenschwalbe.
Ferner die Zugvögel Alpenbraunelle, Bergpieper, Zitronenzeisig, Berglaubsänger und Gänsesäger.
Stand der Managementplanung
Der Startschuss zur Managementplanung wurde im Frühjahr 2015 bei der "Auftaktveranstaltung" in Aschau im Chiemgau gegeben. Seitdem werden in Zusammenarbeit von Forst- und Naturschutzverwaltung die Flächen begangen, Schutzgüter (hier Arten) kartiert, ihr "Erhaltungszustand" bewertet und daraus ggf. erforderliche Maßnahmen abgeleitet.
Der gesamte Planungsprozess wird in einem Entwurf des "Managementplans" münden, der bei einem "Runden Tisch" mit allen Beteiligten und Interessierten diskutiert werden wird.