Informationsveranstaltung zu Wildkräuter-Saatgut
Landwirtschaft auf dem Weg zu mehr Artenvielfalt

Die Landwirtschaft kann mit verschiedenen Maßnahmen wie etwa mehrjährigen Blühflächen, Hecken, die kleine Lebensräume für Tiere bieten, Altgrasstreifen sowie Zwischenfrüchten wertvolle Beiträge für mehr Struktur- und Artenvielfalt in der Natur leisten.

Rosenheimer Landwirtinnen und Landwirte haben sich zu dieser Thematik aus erster Hand von dem zertifizierten Wildkräuter-Saatguterzeuger Georg Hans in Obertaufkirchen informieren lassen. Hans, der selbst auch Landwirt ist, konnte den Besuchern zahlreiche Bestände an Wildkräutern und Gräsern zeigen, die er seit mehreren Jahren auf den Flächen rund um seinen Hof anbaut und davon Samen gewinnt. Darunter finden sich auch selten gewordene Vertreter, wie Bocksbart, Trollblume, Acker-Hahnenfuß, Acker-Feldsalat, Glockenblume, Rittersporn, Teufelskralle, Witwenblume und ca. 140 weitere Pflanzenarten. Bezüglich jeder Art konnte der Saatgutproduzent exakte Informationen über ihre Besonderheiten im Anbau und in der Natur geben.

Das Saatgut wird für unterschiedliche Herkunftsregionen produziert, darunter auch für den Landkreis Rosenheim. Somit kann die naturschutzrechtliche Auflage für Grünland, nur gebietseigenes Saatgut zu verwenden, erfüllt werden. Praxisbeispiele für die Einsatzmöglichkeiten des Saatguts konnten die Teilnehmer während der Führung leicht um den Hof herum finden. So sind beispielsweise artenreiche Grünlandstreifen entlang von Wegen angelegt. Ebenso werden grüne Streifen zwischen den Fahrspuren der Schotterwege zur Artenanreicherung genutzt.