Unser Wald
Schutzwaldsanierungsprojekt "Innerwald-Schoßrinn"

Maßnahmen der Schutzwaldsanierung sind teuer und aufwändig. Allein für das Schutzwaldsanierungsprojekt "Innerwald-Schoßrinn" mussten bisher rund 850.000€ ausgegeben werden.

Dafür wurden zirka 73.000 Pflanzen gesetzt, Steige gegraben, tote alte Bäume als Querleger geschnitten und an der Schoßrinn-Alm 550 Verbauungselemente verankert.

Schutzwaldsanierungsgebeit "Innerwald"
An der Westflanke des Prien-Tals liegt zwischen der Schoßrinn-Alm im Norden, dem Spitzstein-Gipfel im Westen und Sachrang im Süden das Sanierungsgebiet "Innerwald".
Im Wassereinzugsgebiet des Weißenbachs, des Schwarzenbachs – vor allem aber des Kohlstätter Bachs werden die verlichteten Schutzwälder, die häufig eine sehr schlechte Gesundheit zeigen und denen der Nachwuchs fehlt, saniert.
So soll eine Gefährdung der Ortschaft Innerwald sowie der Straße nach Sachrang durch Lawinen und Mur-Material möglichst gering gehalten werden. Derzeit liegt noch keine unmittelbare Gefährdung des Talraumes und der Ortschaften vor, aber es gilt Waldflächenverlusten vorzubeugen und den Boden auf den flach- bis mittelgründigen Hauptdolomit-Standorten festzuhalten.
Keine andere Art der Bodennutzung hält Wasser so gut zurück wie der Wald. Von sich aus schafft es aber hier der Schutzwald kaum mehr sich zu verjüngen. Deshalb wird auf den Sanierungsflächen mit Pflanzung nachgeholfen. Überwiegend Fichten, Tannen und Buchen, aber auch Lärchen und Kiefern – die mit der Klimaerwärmung besser zurechtkommen – werden dazu als Ballenpflanzen gesetzt.
Jede ausgebrachte Pflanze schlägt mit etwa 4.- € zu Buche. Rechnet man mit 3.000 Pflanzen pro Hektar, kostet allein die Pflanzung schon 12.000 €/ha.
Diese Maßnahmen werden überwiegend im Staatswald, der hier vom Forstbetrieb Ruhpolding bewirtschaftet wird, durchgeführt. Eine zwingend notwendige intensive Bejagung von Reh, Gams und Rotwild sichert den Jungpflanzen das Überleben und lässt auch wieder Naturverjüngung (vor allem Bergahorn, Buche, Mehlbeere und andere Laubhölzer) aufkommen.
Verbauung "Schoßrinn"
Auf einer Sanierungsfläche nahe der Schoßrinn-Alm sind in schneereichen Wintern die Belastungen für die jungen Bäume extrem. Dort müssen sie zum Teil mit Gleitschneeverbauung geschützt werden, damit sie nicht vom Schnee ausgerissen oder zerbrochen werden. Hier wurden auch versuchsweise neue Konstruktionen erprobt.
Der „Schneefix Trio“ ist eine Eigenentwicklung der Forstverwaltung, die inzwischen zur Praxisreife gelangt ist. Ziel war es, wirksamen Schutz für die jungen Waldbäume zu bieten und im Vergleich zu anderen Verbauungen die Kosten zu senken. Billig ist eine solche Maßnahme allerdings nie, für 1 Hektar (100 x 100 Meter) Verbauungsfläche muss mit 150.000 bis 250.000€ gerechnet werden.
Nach 30 bis 40 Jahren - solange hält das Holz der Verbauung der Verwitterung stand - sind die jungen Bäume, die im Schutz der Verbauung aufwachsen, stark genug, die Schneelasten auszuhalten.
Der Schutzwald kann seine Funktionen wieder erfüllen.